Cusco – Der Nabel der Welt zur Zeit der Inka. Von dort erstreckte sich das Reich nach Ecuador, Peru, Bolivien und Teile von Chile und Argentinien. Dieses Zentrum ist nun unser letzter großer Stopp bevor es ab in die heutige Hauptstadt “Lima” geht.
Der Bus kam mal wieder zu einer super Zeit an: 6:30 Uhr. Da kann man ja schon wahnsinnig viele Sachen unternehmen. Unser Taxi war ein kleiner Glücksgriff, denn es bot uns für morgen eine Tour zu verschiedenen Ruinen und dem “Valle Sacrado” an. Da wir eh zum Valle Sacrado müssen, dort fährt unsere Bahn in Richtung “Machu Picchu” ab, verhandelten wir den Preis und schlugen auf den Deal ein. In unser Zimmer konnten wir leider noch nicht und Frühstück gab es heute auch nicht, weswegen wir uns ein süßes Café gesucht haben. Um 10:00 Uhr sind wir in Richtung “Plaza de Armas” gelaufen, wo die ganzen “Freewalking City Tours” starten. Der Platz war überfüllt von Leuten. Der Grund dafür war eine Parade, beziehungsweise Feier der Einwohner. In den buntesten und verrücktesten Kleidungsstücken tanzten sie wie überdimensionale Hühner umher. Was genau gefeiert wurde konnte uns keiner sagen, da es so zahlreiche Heilige gibt die in Cusco angebetet werden, dass man nie genau weiß worum es jetzt geht. Auf jeden Fall feierte die ganze Stadt und das ist immer so im Mai. Der Juni ist jedoch der festivitätenreichste Monat. Denn am 21. Juni ist ja die Sonnenwende, das Hauptevent der anstronomieverbundenen Inka. Während der Walking Tour haben wir sehr interessante Sachen erfahren. Ein paar davon werde ich nun mit euch teilen:
Die Inka sind einfach nur sehr schlaue Köpfe. Der wichtigste Inka König “Pachacutec” lies die Stadt in Form eines auf seinen Vorderbeinen stützenden Pumas gestalten. Zwei, nun unter irdisch liegende, Flüsse bilden die groben Umrisse. Den Kopf des Pumas formt die Inka-Stätte “Sacsayhuaman” (Eselsbrücke: “Sexy-Woman”) und die Beine werden von dem Hauptplatz “Plaza de Armas” voneinander getrennt. Natürlich hat sich heute die Stadt sehr weit ausgebreitet, weswegen der Puma jetzt nicht mehr zu erkennen ist.
Obwohl Cusco ebenfalls aus Kolonialbauten besteht, wirkt es komplett anders als Arequipa. Man kann die beiden Städte jedoch überhaupt nicht vergleichen. Arequipa ist komplett weiß und sieht eben aus wie eine italienische Stadt nach Südamerika versetzt, während Cusco wie eine kleine mittelalterliche Stadt wirkt, beziehungsweise laut Jannis Worten wie Häuser mit dem Platz aus der Normandie. Beide Städte sind extrem hübsch, so dass wir auf keinen Fall eine hätten missen wollen. Die Stadt der Inka, also so wie sie früher war, liegt unter der heutigen Stadt. Da die Kolonialstadt unter Denkmalschutz steht, können auch keine alten Inka -Paläste ausgegraben werden. Außer bei Komplexen, wie zum Beispiel einem modern Militärgebäude das wirklich nicht unter Schutz steht.
In Cusco gibt es unheimlich viele Kirchen, ganze 16 Stück. Das liegt daran, dass als die Spanier 1533 in Cusco eintrafen und alle Tempel der Inka mit Kirchen ersetzten. Für ihre Bauten verwenden sie sogar die Steine der Inka Tempel. Deswegen kann man heute noch die Originalsteine in verschiedenen Gebäuden wiederfinden. Jedoch sind die Kolonialbauten im Vergleich zu denen der Inka extrem instabil. Jedes Mal wenn ein Erdbeben kam, wurden sie meistens komplett zerstört. Die Mauern der Inkas stehen dagegen immer noch komplett. Man muss bedenken, dass die Inca die Steine einfach Stein auf Stein gebaut haben. Die Spanier haben dagegen natürlich Beton verwendet. Wie sie jedoch die Steine in dieses Tal transportiert, beziehungsweise so gut aufeinander gesetzt haben, ist bis heute noch ein Rätsel. In einer der Inka-Mauern sollten wir die Repräsentanten der Welteinteilung der Inka suchen. Also die Inka haben die Welt schon sehr schnell erklärt: Der Kondor, wie bereits schon einmal erwähnt als Repräsentant für das Übernatürliche, der Puma für die physische Welt und die Schlange für das Unterirdische.
Man kann es gar nicht glauben, dass als die Spanier mit nur ungefähr 100 Mann ankamen, die 30.000 Einwohner unterworfen haben. Grund dafür war ein Bürgerkrieg zwischen zwei Inkaherrschern was den Konquistadoren nur in die Hände spielte.
Also die Inka sind schon eine wahnsinnig interessante Kultur. Schade, dass wir uns nicht mal in deren Zeit zurückbeamen können.