Nach dem anstrengenden Flug nach Buenos Aires (Dank eines grandiosen Gewitters mussten wir acht schleifen um den Flughafen herumdrehen), ging es erstmal in das süße Boutiquehotel Los Patios De San Telmo. Da mein Zimmer aber noch nicht ganz fertig war, beschloss ich schonmal das Viertel San Telmo zu erkunden mit meinem Endziel MAMBA (Museo de Arte Moderno de Buenos Aires). Da auf meinen Orientierungssinn einfach immer Verlass ist, hab ich gleich mal eine Stadtkarte eingesteckt. Aber ich hab sie extra zusammen mit meiner Kamera schön in meiner Handtasche verstaut, damit ich nicht ganz so tourimäßig aussehe. Aber das hat irgendwie überhaupt nichts genützt. Alle Mühe umsonst. Ich war noch nicht einmal bis zur nächsten Straßenecke gekommen, als ich schon von zwei Damen (an ihrem Outfit unverkennlich als deutsche Touristen zu identifizieren) angesprochen wurde. Sie meinten ich sehe so aus, als ob ich auf jeden Fall schon mal bei der Mafalda gewesen sei und ihnen deswegen den Weg zeigen könnte. Das ganze sagten sie noch in gebrochenem Englisch bis sie mich fragten ob ich nicht auch Deutsch sprechen könne, weil das seid doch einfacher…. Und nun ja dann war das Geheimnis gelüftet. Tja das Problem war nur das ich anscheinend eine klitzekleine Bildungslücke hatte. Was sollte denn bitte diese Mafalda sein? Zum Glück ist das Lückchen jetzt geflickt. Ich bin nämlich mit dieses Ding suchen gegangen. Falls hier jemand noch so ein Wissensproblem im Hinblick auf die Mafalda hat hier eine kurze Aufklärung. Mafalda ist anscheinend eine sehr bekannte, aus BA stammende, zu Beginn vierjährige, weibliche Comicfigur aus den 60er Jahren. Sie schien immer sehr rebellisch (sie hast Suppe…) und vorlaut zu sein. Mafaldas Kommentare sind ist aber vor allem sozial- und politikkritisch zu verstehen. So ich glaube das reicht um die Lücke zu schließen. Ach ja noch eine Sache, die kleine Mafalda sitzt eben in San Telmo auf einer Parkbank, der Grund für diese ganze Sucherei. Da ich leider keine Gottes Eingebung hatte die uns den Weg zu dem Mädchen gezeigt hätte, mussten wir einen Einheimischen aufsuchen. Das war nicht allzuschwer in so einer großen Stadt. Der erste Befragte wusste auch sofort Bescheid und erklärte etwas arg kompliziert den Weg (eigentlich nur gerade aus, dann rechts und gleich links). Am Ziel war ich schon etwas enttäuscht. Ich hatte so eine riesige Bank mit so einem Monsterkind drauf erwartet, also so eine richtig schöne Attraktion für Chinesen, aber nein dem war nicht so. Die Mafalda sitzt ganz klein und süß auf einer stink normalen Parkbank, naja also Parkbank kann man das nicht nennen, sondern eher Platzbank. Die Kleine war auch ein bisschen grün geraten, der ist wohl schon ganz schlecht von den vielen Besuchern täglich. Da wir uns schon auf dem weiten Weg bis hier her begeben haben, mussten wir natürlich wie alle anderen ein Beweisbildchen machen. Es gab sogar eine Warteschlange, auch wenn sie nur aus fünf Leuten bestand. Vor allem war es so eine richtig ordentliche Schlange. Ich hätte eher erwartet, dass das hier zu geht wie bei den Italienern denen das Wort “Anstellen” wohl sehr fremd ist, aber nein hier muss sich immer jeder schön einreihen. Nach dem Fotoshooting habe ich dann meine beiden Damen wieder ihren Weg ziehen lassen und ich kam doch noch dazu dem MAMBA einen Besuch abzustatten.