Endlich mal eine wochenends- und familienfreundliche Kirche. Um 11:00 Uhr bin ich heute Morgen mit Andi in die Kirche Schönstatt beim Berg Pichincha gegangen. Davor hatte ich prima Zeit schön lange und ausführlich zu frühstücken. Ein ganz wichtiger Tagespunkt. Schönstatt ist eine religiöse Vereinigung die um die 200 Heiligtümer auf der Welt verteilt hat. Eins davon ist eben hier in QQuito. Die Kapelle liegt ganz idyllisch an dem Berg mit tollem Blick auf das Tal und den Anden drum herum. Da die kleine Kapelle unmöglich alle Kirchengänger aufnehmen kann, befindet sich ein weißes festes Zeltdach direkt daneben. Einen Gottesdienst so wie hier habe ich mir schon immer einmal gewünscht: draußen an der frischen Luft, mit Sonnenschein, Blumen links und rechts und Gitarrenmusik. Ich glaube zurück in München muss ich mich gleich mal auf die Suche nach dem Kappelchen von Schönstatt in München machen. In Begleitung von Andi fühlte ich mich richtig fame, denn er kennt irgendwie Gott und die Welt. Alle Leute waren in Sonntagskleidung gekleidet, das heißt in Anzug, schönen Sommerkleidern und Hochsteckfrisuren. Also so wie in den alten, klassischen Büchern, beziehungsweise Geschichten. Hier konnte ich mir richtig gut vorstellen, dass die Familien danach brunchen gehen oder zusammen den Tag im Park verbringen. Wir beide haben nach dem Gottesdienst eigentlich genau das Gleiche gemacht. Davor ging’s aber erst mal für US $ 2,50 zum Mittagessen direkt neben dem Radio Católica. Ich staune immer wieder drüber was man leckeres für so wenig Geld bekommt: eine Meeresfrüchte Suppe, Hähnchen oder Schweinsteak mit Reis, Bohnen, gerösteten Bananen und einem Getränk. Wir beiden mussten so sehr lachen, als wir uns an einen Tisch setzen und bemerken, dass wir von allen Seiten angegrinst wurden. Lag wahrscheinlich an unserer nichtecuadorianischen Herkunft.
Danach ging’s ab in den “Parque Carolina”. Der befindet sich nördlich vom La Mariscal, dem Viertel der Restaurants, Bars, Clubs und Reisebüros. Da wir so ziemlich direkt an diesem Viertel wohnen mussten wir nicht allzu weit mit dem Bus fahren. Sonntags verwandelt sich der Park in eine Art Rummelplatz. Alle Familien pilgern dorthin zum Tretbootfahren, Fußball- oder Volleyballspielen und Joggen entlang von Fahrradwegen. Zwischen die ganzen Familien und Sportlern mischen sich Tänzer, Eisverkäufer und sonstige Hardseller. Den restlichen Tag verbrachten wir im Park beim Reden, Rumspazieren und Fotos machen mit einem gestrandeten Flugzeug und der deutschen Botschaft. Zwischendurch machten wir einen Abstecher in die Mall “Jardín” mit der ich leider einen sehr teuren Wimpertuschenkauf verbinden muss (am besten man bringt genug Vorrat aus Deutschland mit), um uns ein Eis zu gönnen. Die Eisdiele macht sogar die Waffeln selber. Jetzt habe ich wenigstens nicht mehr nur negative Erinnerungen an die Mall. Da später schon wieder Lust auf Kaffee, beziehungsweise generell etwas zu trinken hatten, ging’s ab in die nächste Mall. Also ich glaube einen entspannteren und schöneren Sonntag kann man nicht haben.