Adiós Santa Cruz. Aber es ist zum Glück kein Abschied für immer, denn in ein paar Tagen komme ich wieder zurück. Für die nächsten 2-3 Nächte, das muss ich noch entscheiden, fahre ich rüber zur größten Insel des Archipels nämlich Isabela. Von Santa Cruz aus sind es mit dem Boot ungefähr 2 Stunden und das Ticket dafür muss man, wie ich gestern Abend mit Schrecken festgestellt habe, im Voraus buchen. Also bin ich gestern Abend noch richtig gestresst durch die Stadt geradelt, um irgendwo eine Agentur mit einem freien Platz zu finden. Sonst war das immer so einfach mit Bus- oder Bootstickets und jetzt auf einmal braucht man ein Ticket schon eine Nacht davor. Überhaupt nicht typisch Ecuador. Ich hab aber zum Glück nach ein paar Telefonaten noch einen Platz bekommen.

Das Beste an meinem Ausflug zu Isabel ist, dass ich mir dort kein Hostel besorgen muss, sondern bei dem Inselpriester Franklin in der Klostergemeinschaft wohnen kann. Den Kontakt habe ich von Andi meinem Nachbarn bekommen. Der hat dort auch einige Tage verbracht. Der Pater war sogar so lieb, mich vom Hafen abzuholen. Und das obwohl er 1 1/2 Stunden im Auto auf mich warten musste. Denn mein Boot hatte mal wieder Verspätung und auf dem Meer gab es kein Netz, um ihn darauf hinzuweisen. Als er mich schon von weiten sah, winkte er mir mit strahlendem Gesicht. Also ich freute mich jetzt schon auf den Aufenthalt bei ihm. Die Klostergemeinschaft ist mitten im Ort “Puerto Villamil” (der einzig Bewohnte Fleck auf der Insel), der komplett anders ist als Puerto Ayora. So stellt man sich die Galapagos Inseln vor: Sandboden, keine gepflasterten Straßen, Palmen wohin man blickt und Strandlokale hier und da. Isabella gehört noch zu den nicht so häufig besuchten Inseln. Obwohl ich eigentlich genau das Gegenteil erwartet hätte. Sie ist ja schließlich so groß.

Ich konnte es nicht glauben, als ich mein neues Zuhause, also mein Zimmer gezeigt bekommen habe. Das ist super niedlich mit schönem Blick auf das Meer und den Strand. Eine Häuserriehe ist zwar dazwischen, aber das macht nichts, da kann ich ja durchschauen. Ich habe sogar mein eigenes Badezimmer.

Da ich mittlerweile gelernt habe, dass man die Touren ziemlich schnell buchen sollte, vor allem auf so einer mit wenig Agenturen ausgestatteten Insel wie Isabela. Ich wusste aus einem Zeitungsartikel, dass die Agnetur “Eagleray” auch Touren auf Isabela vermittelt. Deswegen bin ich da auch noch gestern Abend hin, also in ihr Büro in Santa Cruz, um eine Tour für heute auf der Nachbarinsel zu buchen. Denn bis ich mit dem Boot ankommen würden und eine sag Erze gefunden hätte die noch freie Plätze hat, hätte ich keine Chance mehr gehabt.

Mein Tagesprogramm waren heute “Las Tintoreras” und morgen “Los Túneles”. Ich hab super Glück, denn das Büro der Agentur ist nur 10 m von der Klostergemeinschaft entfernt. Um 12:30 Uhr hab ich dort mein Schnorchelequipment anprobiert beziehungsweise und wurde von dem Guide in einem so genannten Tucktuck abgeholt. Am Hafen haben wir uns dann mit den ganzen anderen Leute getroffen. Ich würde sagen wir waren mal wieder zu 16nt.

Das Gute an Isabella ist, dass man nicht erst Stunden bis zu einer anderen Insel oder einem Schnorchelplatz fahren muss. Alles ist direkt vor der Haustür. Las Tintoreras  ist eine Inselkette voller Strände, ob schon sehr fein oder erst primär. Grund für den Namen sind die dort Unterschlupf suchenden Haie mit weißen Punkten auf den Flossen. Soe kommen immer, wenn das Wasser anfängt abzukühlen so wie jetzt. Denn in der Bucht ist es nicht ganz so kalt. Außerdem “wohnen” auf der Inselgruppe unendlich viele Baby-Wasserleguane. Ich hab wirklich noch nie so viele Leguan auf einem Haufen gesehen, das waren bestimmt 3000. Der Grund für den Aufenthalt dort ist, dass sie unter dem Lavagestein Schutz finden. Deswegen kommender immer die Weibchen hierher, um ihre Kinder großzuziehen. Die Väter bleiben lieber am Land wo es mehr Futter gibt. Ich bin richtig erschrocken, als ich gehört habe, dass nur 10 % von den Babys überleben. Das ist mal eine starke Selektion hier.

Nach einem kleinen Spaziergang um die Insel ging’s wieder zurück auf unser kleines Boot und nur wenige Meter weiter zu einem Schnorchelplatz. Mal wieder wie immer ist die Sonne in genau diesem Moment hinter den Wolken verschwunden. Also hieß es Augen zu und durch, ab ins kalte Wasser. Aber diesmal hatte ich sogar ein Neoprenanzug. Mir war trotzdem schon total schnell kalt, aber es hat sich gelohnt, denn wir haben einen Octopus, sehr viele Schildkröten und Rochen gesehen. Irgendwann war mir aber wirklich richtig kalt, so dass ich es nicht länger in diesem eisigen Wasser ausgehalten hätte. Um so froher war ich, als der Guide aus dem Wasser gestiegen ist. Ich war gerettet!

Bevor es wieder zurück zum Hafen ging, machten wir noch eine kleine Rundtour an der Insel Isabella entlang, um ein paar Tiere ausfindig zu machen. Wir fanden Pinguine im Wasser schwimmend und das Allerbeste die ganzen Seelöwen lagen in den komischsten Orten wie Schiffwracks, auf Bojen, Bootsmotoren oder Bänken. Das macht richtig Spaß nach denen zu suchen. Es war ein bisschen wie so diese Bilderbücher wo man Tiere finden muss. Leider war das Suchspiel irgendwann vorbei. Der Hafen war einfach schon zu nah.