Wieder schnorcheln. Aber natürlich an einer anderen Stelle. Die Insel Isabela ist ganz berühmt für ihre “Túneles”. Das sind aufgrund von verschiedenen Vulkanausbrüchen angehäufte Lavarformationen die eben, wie der Name schon sagt, aus Bögen und Tunneln unter und über Wasser bestehen. Eigentlich ist das ein Traumparadies zum Schnorcheln auf Isabela, denn das Wasser ist seicht, klar und nicht ganz so kalt. Nicht nur für Schorchel-Fans ist es der Himmel auf Erden, sondern auch für die verschiedenen Tierarten wie Schildkröte, Haie und Blaufußtölpel. Wir hatten Glück, denn manchmal kann man dort nicht, aufgrund des hohen Wellengangs, den Eingang passieren.

Bevor wir aber zu diesem spektakulären Ort fuhren, hielten wir in unserem Mini Motorboot (wir hatten nur zu 9nt Platz) an verschiedenen Felsen mitten im Pazifik auf denen sich ein paar Pinguine, Seelöwen, Pelzrobben und Blaufußtölpel ausruhten. Also mit den Pelzrobben und Pinguinen hätte ich auch gerade an den Polen sein können.  Es war heute auch gar nicht mal so heiß, denn der Himmel war komplett bewölkt. Eigentlich ganz angenehm, so konnte sich meine Haut von der Sonne ausruhen.  Denn mein toller Sonnenbrand hat sich noch nicht ganz beruhigt.

Bei den Túneles gingen wir dann an Land. Zu Beginn hatten wir diese unglaubliche Lavarlandschaft noch für uns allein. Erst nach und nach trafen die anderen Agenturen ein. Ich fühlte mich wie auf einem anderen Planeten: überall ragten Lavarhäufen aus dem Wasser heraus und Kakteen wuchsen auf ihnen geb Himmel. Also hiermit kann man die Tintoreras von gestern überhaupt nicht vergleichen. Leider haben wir hier nicht geschnorchelt, sondern an einem anderen Fleck. Der war aber auch genial. Zwar nicht ganz so romantisch aber dafür gab unglaublich viele Tiere. Im trüben Wasser fanden wir Weiß-Spitzhaie und zwar bis zu 2 m groß, Riesenmeeresschildkröten, so große habe ich noch nie gesehen, Rochen, Tausend kleine Fische und sogar Seepferdchen in den Mangroven. Seepferdchen habe ich ja noch nie gesehen. Also ich meine jetzt nicht in Realtiät. Im Fernsehen natürlich schon. Auf den ersten Blick erkannte ich sie überhaupt nicht, die haben sich nämlich an einem Ast unter Wasser festgeklammert, so dass sie aussahen wie weitere Zweige. Ich dachte ich höre nicht richtig, als der Guide auf einmal rief, dass das eine ein schwangeres Männchen sei. Bei den Seepferdchen sind die Männlein anscheinend für den Nachwuchs verantwortlich.

Mit auf der Tour waren zwei weitere Münchnerinnen, eine Mutter mit ihrer 25-jährigem Tochter. Sie schwärmten mir von ihrem tollen Tauchgang bei den “Gordon Rocks” vor. Ich war ganz neidisch, denn ich hab mich eigentlich dagegen entschieden, weil man braucht sehr viele Tauchgänge und die habe ich noch nicht. Ich hatte eine Agentur gefunden die mich auch mit weniger angenommen hätte, aber da gibt es so starke Strömungen von denen man anscheinend immer nach unten gezogen wird. Das wollte ich jetzt nicht unbedingt riskieren. Die Mutter hatte schon ganze 180 Tauchgänge und fand es auch ziemlich anstrengend. Aber dafür warst der beste Tauchplatz den sie jemals gesehen hatte. Trotz Urlaub auf den Malediven. Deswegen musste ich lange mit mir hadern. Naja jetzt habe ich wenigstens einen guten Grund bald wieder zurückgekommen.

Wir blieben ganze 60 Minuten in dem eisigen Wasser. Ich war richtig am zittern als wir wieder an Bord gingen. Also ich hatte schon lange nicht mehr so stark gefroren. Zur Rückgewinnung der Energie gab es Kekse und Obst und nachdem wir alle wieder ein bisschen aufgewärmte waren, diesmal wurde an Handtücher gedacht, machten wir uns auf den Rückweg. Der dauerte ganze 45 Minuten und auf so einem hohen Seegang, dass ich mich festkrallen musste, um nicht über die Reling zu fliegen. Die Wellen waren einfach 5-6 m hoch. Zum Glück werde ich nicht seekrank, sonst wäre das der absolute Horror hier auf den Galapagos Inseln. Denn ums viele Bootfahren kommt man hier nicht wirklich drum herum, außer man bleibt auf einer Insel und verpasst dafür den ganzen Rest.

Eigentlich wollte ich ja morgen Tauchen gehen, aber da es hier nur eine Tauchschule gibt und sie erst ab vier beziehungsweise fünf Leuten rausfahren, wurde der Trip für morgen abgeblasen. Also muss ich mein Programm ein bisschen umschmeißen und den Tauchtrip auf Freitag verschieben. Zum Glück hatte ich noch keine Touren gebucht. So kann ich jetzt morgen zu dem Vulkan “Sierra Negra” im Sattel. In Santa Cruz wurde mir gesagt, dass man nicht mehr mit dem Pferd nach oben kann, aber hier habe ich das auf einmal bei einer Agentur auf einem Plakat gesehen. Also wenn ich Wandern mit Reiten ersetzen kann, dann muss ich nicht lange überlegen…