Valparaiso. Eine Traumstadt. Ich finde sie mit Abstand die aller schönste, die ich bis jetzt während meines Trips gesehen habe. Es ist die Stadt von Poeten, Malern, Streetart Artisten und möchtegern Philosophen. “Valpo” liegt auf mehr als 42 cerros (= Hügel) verteilt und ist kunterbunt angemalt. Jedes Haus hat eine andere Farbe, Form und Besprayung. Keine einzige Straße ist gerade, jede schlängelt sich ihren Weg an dem Hügeln herum und ist mit weiteren durch schräge Treppenstufen oder Passagen verbunden. Überall ist Graffiti, wodurch ich überhaupt nicht mehr aufhören konnte zu fotografieren. Es gibt ein besonders schönes und großes von dem chilenischen Künstler Inti das auf nebeneinander andockenden Gebäuden eine fragmentierte Figur darstellt die mit außergewöhnlichem Schmuck verziert ist. Wenn man sich ein bisschen in den vielen Sträßelchen verirrt, kann man sie vom Cerro Concepción aus entdecken. Valparaiso liegt direkt am Pazifik, weswegen es einen sehr großen Hafen hat. Dieser ist sogar der wichtigste des Landes. Die kunterbunte Stadt ist ungefähr 1 1/2 Stunden von Santiago entfernt. Da wir leider erst noch auf unsere frische Wäsche warten mussten, die wurde nämlich trotz der Feiertage irgendwo in einem Waschsalon gewaschen, konnten wir erst den Bus um 14:20 nehmen. Ich hatte unseren Ausflug zwar ein bisschen früher geplant, aber jetzt ging es nun mal nicht anders. Die Zeit davor nutzen wir, um uns doch noch ein Museum, anzuschauen. Heute isr nämlich Dienstag, also muss es geöffnet haben. Wir suchten uns von den vielen das “Museo de la Memoria y los Derechos Humanos” aus. Es ist ein moderner, sehr hübscher Komplex mit einer großen Glasfassade. Generell sind in Santiago alle Museen sehr aufwendig und teuer gestaltet. Das Museum wurde 2010 eröffnet und ist nichts leichtes fürs Herz: es zeigt die erschreckende, brutale Verletzung der Menschenrechte und das massive “Verschwinden” von Menschen, während der Militärdiktatur Chiles zwischen 1973 und 1990. Genau hier haben wir eben auch erfahren, dass sich der vor der Diktatur sozialistische Präsident Salvador Allende freiwillig für die Demokratie und sein Volk geopfert hat. Beim Beginn des Staatsstreichs wurde der Präsidentenpalast bombardiert. Obwohl man ihm bereits ein Flugzeug für den Flug ins Exil organisiert hatte, weigerte er sich und blieb alleine im Palast zurück. Dort sprach er dann auch das allerletzte Mal zu seinen Anhängern mithilfe des Radios Magallanes der komischerweise noch nicht in die Luft gesprengt wurde. Diese letzten Worte sind weltweit bekannt, da sie so wunderschön sind und spontan von Allende improvisiert wurden. Wenn man in so einer Situation so schöne Worte finden kann, können sie nur vom Herzen kommen. In diesem Museum ist es echt möglich Stunden zu verbringen. Wir mussten uns