Na toll. Unser ausgeklügelter Plan mit dem Grenzübergang nach Argentinien ist wohl zum Scheitern verurteilt. Wir sind extra früh aufgestanden, um den Tag gut für unsere Rückkehr nach Coyhaique zu nutzen. Jedoch mussten wir unsere Reiseroute leider an der Grenze etwas switchen. Der Migrationstyp wollte einfach eine Bescheinigung zur Ausreise von unserem Auto. Na so etwas hatten wir natürlich nicht. Wir wussten ja auch bis vor ein paar Tagen nicht einmal, dass wir aus Chile für ein paar Stunden ausreisen wollten. Das ging jetzt ja sowieso nicht mehr. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Zum Glück war die Grenze nur 5 Minuten von Chile Chico entfernt. Unser spontaner Plan B war mit dder Fähre über den See zu schippern, um uns so ein paar Kilometer und Stunden mit dem Auto zu sparen. Aber auch diese Idee war eine Einbahnstraße. Am Hafen war nur ein Schiff das mit dem Schild “Betreten Verboten” verziert war. Wir entdeckten dann aber zwei Jungs an der Promenade sitzend. Die fragte ich gleich mal nach den Fährentickets. Die Antwort war nur, dass wir mit unserem Auto ganz bestimmt keinen Platz mehr bekommen würden, weil alle immer die Tickets weit im Voraus kaufen. Außerdem lege die Fähre vielleicht um 14:00 Uhr ab, aber das sei nicht ganz sicher. Vor allem nicht heute, aufgrund des Feiertages. Oh Gott stimmt! Karfreitag. Das hatte ich ja total vergessen. Man ist hier einfach komplett zeitlos. Deswegen war das Dorf auch wie ausgestorben heute morgen. Also mussten wir wohl doch zu Plan C greifen. Das war eigentlich gar kein Plan, sondern nur die Notlösung. Wir mussten einfach den ganzen langen Weg zurück. Über all die Dörfer die wir in den vergangenen Tagen gesehen hatten. Das mit dem Snackeinkauf konnten wir auch total vergessen. An einem so wichtigen Feiertag hatte zu 180% kein Kiosk auf. Wir versuchten trotzdem unser Glück im nächsten Ort und hatten sogar Erfolg. Gleich deckten wir uns mit viel Nüssen und Keksen ein, falls wir die nächsten Tage auch nichts bekommen würden. Es war ja schließlich verlängertes Wochenende. Aber unsere Sorge war umsonst. In jedem Dorf das wir passierten hatte mindestens ein Kiosk offen. Aber man weiß ja nie…
Nach 7 Stunden und 3 Minuten waren wir endlich in Coyhaique. Wir statteten wieder unserem altbekannten Hostel einen Besuch ab und hatten sogar Erfolg. Jetzt mussten wir nur noch irgendwie den Pickup wieder sauber bekommen und betanken. Der Tank war leer und das Auto sah aus wie eine Wildsau nach dem Wälzen im Schlamm. So konnten wir das auf keinen Fall abgeben ohne hoch draufzahlen zu müssen. Waschstraßen gibt es hier nicht, aber dafür Wasserstrahler und einen dreckigen Besen. Erstmal mussten wir aber gefühlte hundert Stunden warten bis unsere Vorgänger mal mit der unnötigen Reinigung ihrer undreckigen Autos fertig waren. Als wir schon fast an der Reihe waren, bemerkten wir, dass wir so Chips benötigten, die wir an dem Tankhäuschen kaufen sollten. Ich will gar nicht wissen wie oft wir zu diesem Häuschen mussten, um neue Chips zu holen. Denn der Schmutz war einfach nur so penetrant, dass es fast unmöglich war ihn zu entfernen. Die Autoschlange hinter uns hupte schon ganz ungeduldig. Aber schlussendlich waren wir dann ganz happy mit unserer Arbeit. Nun ging’s noch an das Innenleben. Das brauchte unbedingt mal eine Staubsaugerbehandlung. So etwas gab es dort zum Glück auch. Fast wieder blitzeblank düsten wir zurück zum Hostel und stellten es ganz zufrieden vor die Tür. Wehe es beginnt heute Nacht zu regnen…