Es ist hier jetzt 19.00 und ich bin richtig fertig. Seit 10.00 klapper ich schon eine Sehenswürdigkeit nach dem anderen des Microcentro (City Centre) ab. Da BA so groß ist, schaffe ich leider nur ein bzw. zwei barrios (Viertel) pro Tag. Die wichtigen sind: Microcentro, Puerto Madero, Retiro, Recoleta, Palermo, Villa Crespo/Almagro, Once, San Telmo (da wohne ich), La Boca. Zuerst wollte ich zu dem museo bicentenario, aber trotz langem Umherirren und Nachfragen konnte ich es nicht finden. Ich könnte nur das museo casa rosada ausfindig machen. Da sich das andere Museum auf unerklärliche Weise nicht entdecken lassen wollte, wechselte ich meinen Plan und ging in das hier. Museum ist ja schließlich Museum. Außerdem hat der freie Eintritt meine Entscheidung noch einmal bestätigt. Ich wollte dann aber doch noch unbedingt wissen wo dieses andere Museum ist, weil mein Stadtplan genau die Gegend dafür angezeigt hat. Da man als Besucher oft seine Daten angeben muss (auch bei freiem Eintritt), nutze ich gleich die Gelegenheit den jungen Mann am Infodesk zu fragen. Erstaunt musste ich feststellen, dass ich in genau in dem Museum stand, das ich die ganze Zeit suchte. Es hatte einfach nur den Namen gewechselt…. Das mus man erstmal wissen.

Das Museum sollte die Geschichte von Buenos Aires bzw. Argentinien aufzeigen. Die Aufarbeitung bzw. Darstellung kann man jedoch leider nicht mit der deutscher Museen vergleichen. Es war doch sehr trocken, vor allem wenn man nur beschränkte Kenntnisse über die argentinische der Vergangenheit besitzt (so wie ich). Jetzt weiß ich auf jeden Fall das BA 1536 bzw. ein weiteres Mal 1580 gegründet wurde und ein paar Präsidenten habe ich auch noch kennengelernt.

Jedoch viel aufschlussreicher, informativer und jegliche Museen ersetzend, war die Free Walking Tour, die ich am Nachmittag mitgemacht habe. Einige kennen bestimmt diese Organisation aus anderen Städtem. Das besondere an diesem Touren ist, dass, wie der Name schon sagt, die Touren durch die City kostenlos sind. Also perfekt für Backpacker oder Sparfüchse. Diese Nachmittagstour ging durch das Microcentro an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Aufgrund des guten Preis-Leistung-Verhältnisses kamen unendlich viele Menschen zu dem Treffpunkt am National Congress. Zum Glück wurde düse Menschenmasse in eine englische und eine spanische Gruppe unterteilt. Da die Tour drei Stunden gehen sollte, bin ich doch lieber zu den englisch Sprechenden gegangen. Wäre sonst nicht nur sehr anstrengend für die Beine, sondern auch für mein Gehirn geworden. Trotz der vielen Leute war die Tour unendlich gut, was bestimmt auch an dem jungen Guide lag (er erklärte erst einmal alle Graffitis auf dem Weg von A nach B, stellen anscheinend die aktuelle argentinische Politik am besten dar s.h Foto mit Kritik an dem neuen, eine offene Wirtschaftspolitik betreibenden Präsidenten Mauricio Macri). So waren dann auch die drei Stunden in null Komma nichts vorbei. Das Ende der Tour war La Casa Rosada (das pinke Haus), der Arbeitsplatz des Präsidenten. Eine einzige Sache habe ich jedoch zu bemängeln. Das sind die ganzen Hundehaufen in der Stadt. Eigentlich wird man fast dazu gezwungen die ganze Zeit auf die unglaublich schönen Häuser zu schauen, aber das endet eher fatal. Wenn man sich nicht auf den Weg konzertiert, läuft man von einem Hundehaufen in den nächsten (also ich bin zum Glück noch verschont geblieben, aber auch nur ganz knapp). Ach ja und die Hitze (35 Grad) hier ist auch noch etwas unerträglich. Vor allem, da es so eine feuchte Hitze ist. Schon nach einer Stunde in der Sonne fühlte ich mich wie ein Gummibärchen im Swimmingpool: klebrig und sich auflösend. Ich glaube ich brauche noch ein bisschen bis ich mich, von der Kälte kommend, an das argentinische Klima gewöhnt habe.