Ich bin zwar erst seit gestern morgen hier, aber das reicht, um festzustellen, dass man in BA ab 18.00 nichts mehr warmes zum Essen bekommt. Also natürlich nur, wenn man wie ich so ein knappes Budget hat. Denn Restaurants gibt es hier generell zu genüge, die machen zwar erst immer wieder nach ihrem Mittagsschlaf um 20.00 bzw. 21.00 auf, aber man verhungert ja deswegen nicht. Das Problem ist wie gesagt nur das Geld. Die Preise gehen ab AR$ 200 (12,50€) los und das kann ich mir definitiv nicht jeden Tag leisten. Da muss etwas Billigeres her. Aber so kleine parillas (Steak Restaurants) oder einfach nur Straßenküchen lassen ab 18.00 die Rollläden runter. Als Alternative gibt es an absolut jeder Straßenecke Empanadas (gefüllte Teigtaschen) und jegliche Arten von Sandwichs zu kaufen, was aber auf die Dauer auch nicht wirklich gesund ist. Ein sehr großer Nachteil ist hier, dass ich keinen Salat bzw. unschälbares Obst wie Trauben essen darf (das Wasser ist hier wegen den Keimen für Nicht-Argentinier nämlich nicht trinkbar). Das schränkt die Essensauswahl auch noch einmal beträchtlich ein. Gestern dachte ich, dass ich einfach nur in der falschen Ecke nach Essen gesucht habe. Aber nachdem ich heute schon die halbe Stadt abgegrast habe und trotzdem nichts preiswertes und angemessenes gefunden habe, konnten die geschlossenen billig Küchen nicht Charakter eines Straßenblocks sein. Gestern Abend habe ich dann zum Glück doch eine noch geöffnete Essensgarage gefunden, die 1/4 Hähnchen zum Mitnehmen anbot, und das nur für AR$ 60 (~ 3,50€). Was für ein Schnäppchen! Da musste ich natürlich gleich zugreifen. Diese Lädchen bzw. Garagen sind übrigens alle mit handgeschriebenen Essensplakaten in unterschiedlichsten Farben beklebt. Manche sind so zugepflastert, dass man nicht einmal durch das Fenster bzw. Gitter hineinschauen kann. Oft kann man sich reinsetzen, manchmal aber auch nicht und muss also sein Essen mitnehmen, so wie bei diesem. Nachdem ich ja in meinem Hotelzimmer kein Besteck habe, versuchte ich dem Verkäufer zu erklären, dass ich ein Plastikmesser bzw. eine Plastikgabel bräuchte (solche unnützen Wörter sind mir natürlich mal wieder nicht auf Spanisch eingefallen und zu versuchen das Ganze auf Englisch zu erklären, hätte den Verkäufer dann komplett ausgeschalten). Irgendwann nickte er dann doch sehr eifrig mit dem Kopf und lief zurück in den Laden. Ich war schon ganz stolz auf meine tolle Handgestikuliererei bis der Verkäufer mit einem strahlenden Lächeln und einem kleinen Päckchen zurückkam. Nein es war leider kein verpacktes Minibesteck, sondern Zitronensaft. Wie sollte ich denn damit mein Hähnchen schneiden? Meine Zeichensprache war anscheinend doch nicht so ergiebig wie gedacht. Er grinste so sehr über seinen Fund, dass ich ihm nicht das Herz brechen konnte ihm zu sagen, dass ich eigentlich etwas anderes gesucht habe. Mmit einem etwas aufgesetzten ganz begeistertem Gesichtsausdruck bezahlte ich, nahm von ihm den Zitronensaft mit dem Hähnchen und lief schnell in Richtung Hotel. Was ich eigentlich erzählen wollte, war, dass das Hähnchen leider total abgestanden geschmeckt hat (kein Wunder bei der Hitze hier) und ich es nach ein paar Bissen lieber entsorgt habe. Ja ich weiß, dass ist Lebensmittelverschwendung und normalerweise mach ich so etwas auch nicht, aber meine Gesundheit war mir in dem Moment dann doch lieber. Lange Rede kurzer Sinn, da kann ich heute also leider auch nicht mehr hin. Entweder ich esse wieder nur Bananen wie gestern nach dem Hähnchen Unglück oder ich gebe heute mal das Doppelte aus und warte bis um 20.00 bzw. 21.00. Mal schauen für was ich mich entscheide…