Endlich geht’s los zu den Cataratas de Iguazú (Iguazú Wasserfälle). Sie gehören zu den sieben Weltwundern der Natur. Iguazú oder Iguaçu ist ein Wort in Guaraní das “großes Wasser” bedeutet. Der Fluss entspringt in la Serra do Mar, in der Nähe der Stadt Curitiba, fließt durch den ganzen Staat Paraná in Richtung Westen, bis er mit dem Fluss Paraná an den drei Grenzen von Argentinien, Paraguay und Brasilien zusammenfließt. Das Weltwunder besteht aus ungefähr 150-270 Wasserfällen und nimmt ganze 2.700 m in Fläche ein. Um die Wasserfälle herum gibt es zwei Nationalparks einmal den Parque Nacional Iguazú auf argentinische und den Parque Nacional do Iguaçu auf brasilianische Seite. Seit 1984 beziehungsweise 1986 zählen beide Parks als UNESCO Kulturerbe. Auf jeden Fall sind die Wasserfälle DIE Attraktion in Argentinien. Nur leider sind sie ganz ganz ganz im Norden, so dass man ungefähr 20 Stunden mit dem Auto hinbraucht. Da ich ja leider kein Auto besitze, hab ich schon befürchtet, dass ich mit dem Flugzeug hochfliegen müsse, eine sehr sehr teure Angelegenheit. Aber zum Glück habe ich auf Facebook gesehen, dass Sergio, der 36-jährige mit dem ich auch schon zum Campen in San Clemente mitgefahren bin, dieses Wochenende dahin fahren möchte. Okay, Wochenende ist vielleicht ein bisschen falsch gesagt, denn es ist geplant von Freitagnacht bis Mittwochnacht zu fahren. Das geht so prima, da Montag und Dienstag hier Feiertag ist wegen Fasching. Die Argentinier sind mit den Feiertagen mal wieder super. Feiertage werden generell immer ans Wochenende angehängt. Wenn sie auf ein Mittwoch fallen, werden sie auf den kommenden Montag oder Freitag gelegt. Die Argentinier sind halt immer schön entspannt.
Den Mittwoch habe ich mir dann noch in meiner Arbeit frei genommen. Zum Glück haben sich noch zwei andere Personen gefunden, so dass es sich im Hinblick auf die Kosten lohnt nach Iguazú zu fahren. Mitgefahren sind also: Sergio, Orlando (46), Vivi aus Ecuador (29) und ich. Ich war also mal wieder die Jüngste. Aber wenn man etwas weiter wegfahren will, braucht man eben Leute die ein Auto haben und das sind meistens die älteren. Um 23:00 Uhr wurde ich von  Sergio und Orlando vor meiner Haustür abgeholt und es ging weiter zu Vivi. Ich hatte, wie immer wenn ich verreisen will, Magenschmerzen, hab mich dann aber echt mal zusammenreißen müssen, weil so eine Reise kann man beziehungsweise will man nicht einfach wegen so dummen Magenschmerzen absagen. Übrigens es ging wieder mit diesem mit von Stickern bebapten, etwas leichten Schrottauto auf die Reise. Im Moment funktioniert es aber noch. Sergio saß als erstes hinterm Steuer. Ich sollte auch noch fahren, worauf ich jetzt eher weniger motiviert war. Damit Sergio nicht einschlief, ist die ganze Zeit argentinischer Rock gelaufen und das in einer Lautstärke die eigentlich nicht mehr normal ist. Aber es ist sein Auto und er ist gefahren, also konnte ich leider nichts dagegen sagen. Ich war anscheinend so unfassbar müde, dass ich trotz Rockkonzert eingeschlafen bin.