Bartolomé – meine Lieblingsinsel. Bartolomé ist ein Paradigma für die Galapagos Inseln. Das Bild des berühmten “Pináculo”, vulkanischer “Höcker”, der nordwestlich der kleinen Insel eine der berühmtesten Postkartenmotive von Galapagos abgibt. Alleine deswegen musste ich schon auf dieses Inselchen. Im Gegensatz zu gestern ist dieser Gott verlassene Ort nicht sehenswert aufgrund seiner einzigartigen Tierwelt, da gibt es nämlich nichts außer Lavaechsen, sondern geologischen Ursprungs. Die Insel besteht aus reinem Lava und ihr Vulkan ist ständig aktiv. Leider ist die Insel am verschwinden, nicht da sie untergeht, sondern durch die permanente Erosion. Vor 20 Jahren war der sogenannte Eiswaffelberg, super Aussichtspunkt, noch 150 m hoch mittlerweile nur noch 112 m. Die Tour dorthin hatte ich mit der Reiseagentur “Galatravel” gebucht. Leider war das Boot nicht ganz so schön und niedlich wie das gestrige. Erstmal fing es damit an, dass sechs Italienerinnen dachten wir fahren um 8:00 Uhr morgens los und nicht schon um 6:00 Uhr. Deswegen mussten wir sie aus ihren Betten rausklingeln und mindestens eine halbe Stunde lang warten. Also wenn man schon zu spät ist dann kann man ja mal das Schminken weglassen, aber nein man muss ja immer top gestylt sein.

Mit allen im Bus, ging’s genau den gleichen Weg wie gestern zu unserem Boot. Das war wie gesagt nicht ganz so sauber und die Toilette wollte ich am liebsten gar nicht betreten. Jetzt weiß ich zumindest worauf man bei den Agenturen achten muss. Nicht auf die Agentur selber, sondern auf die Boote. Denn die Agenturen sind wiederum nur weitere Vermittler. Also wer auf die Galapagos Inseln gehen sollte, dem ist es ratsam die Finger von dem Boot “Galapgos Shark 2” zu lassen. Auch die Leute die unter Seekrankheit leiden, sollten es sich lieber zweimal überlegen auf diese Insel zu fahren oder gut ausgerüstet mit Tabletten sich auf den Weg machen. Denn die Fahrt ist ganze 2 1/2 Stunden und das nicht gerade mit sanftem Wellengang. Dafür kann man aber prima, während des ganzen Getuckere, den verpassten Schlaf nachholen. Das war auch sehr amüsant zu beobachten, denn als ich auf dem Boot hin und her ging, lag in jeder Ecke irgendjemand halb über der Reling und versuchte ein bisschen Schlaf abzubekommen. Eins muss ich dem Schiff aber lassen und zwar das gute Essen. Es gab sogar Frühstück und das mit Omelette.

Als wir endlich in die Nähe der Insel Bartolomé kamen, stiegen wir alle wieder in das Schlauchboot um und wurden nacheinander hingeschifft. Mal wieder zu 16nt, das ist hier auf Santa Cruz anscheinend die maximale Zahl, ging’s über einen Holzsteg. Dieser soll die Erosion verhindern. So mar wir mit kleinen Erklärungspausen bis zur Spitze des Eiswaffelberges. Es ist und echt unglaublich wie unterschiedlich diese ganzen Insel sind. Obwohl nur wenige Kilometer voneinander entfernt, hat jeder sein eigenes Ecosystem. Von der Spitze des Berges aus hat man nun einen unglaublichen Blick über die riesige Nachbarinsel Santiago und die ganze Insel von oben. Richtung Westen sieht man den mystischen Pináculo und die Küste von Santiago. Im Osten kann man Lavafelder ausmachen die in Zusammenhang mit der letzten Ausbruch zusammenhängen. Aber nicht nur die Umgebung ist dort der Wahnsinn, sondern auch die Form von Bartolomé an sich. Die kann ich jetzt schlecht beschreiben aber auf dem Bild oben kann man vielleicht ein bisschen was erkennen.

Nachdem ich bestimmt 100.000 Bilder gemacht habe, beziehungsweise wir alle, ging es wieder zurück zum Schiff und wenige Meter weiter zur “Sullivan Bay”. Dort mussten wir dann wieder ab ins kalte Wasser zum Schnorcheln. Ich muss sagen das Schnorcheln von gestern war definitiv besser. Erstens planschten total viele Menschen an einer Stelle herum und zweitens gab es hier nur langweilige Fische, keine Schildkröten oder andere außergewöhnliche Tiere. Naja, obwohl auf dem Felsen saßen ein paar Pinguine. Ja und ich hab mich jetzt nicht verschrieben, sondern es gibt hier wirklich Pinguine. Die sind super klein und total putzig. Zusammen mit den Wasserleguanen und Finken sind sie das beste Beispiel der Evolutionsgeschichte. Also, wenn man eigentlich fast alle spannend Tiere auf einem Haufen erleben möchte, muss man auf die Galapagos Inseln und findet  Robben, Haie, Pinguine, Schildkröten, Vögel einfach alles was das Herz begehrt. Da sollte eigentlich jeder ein Tier für sich finden. Okay jetzt mal die Safari Liebhaber ausgelassen, die sollten vielleicht doch lieber nach Afrika einen Abstecher machen. Weil einenElefanten oder Tiger habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt.

Nach nur 45 Minuten war mir schon so extrem kalt, dass ich wieder an Bord ging. Nachdem alle wieder im Boot war und festgestellt wurde, dass sie  vergessen hatten die Handtücher mitzubringen, dachte ich schon ich müsste in der Luft trocknen. Denn gestern hat ich eins zur Sicherheit dabei, aber da es ja immer heißt Handtücher werden gestellt, habe ich mir gedacht “ach heute spare ich mir mal den Platz und lass mein Handtuch im Zimmer”. Fehler. Aber irgendwo in eine Ecke haben sie zum Glück noch eins für mich ausgegraben. Zum Mittagessen gab es leckeren Thunfisch und Obst als Nachspeise. Da mir aber trotz Essen im Magen immer noch so kalt war, legte ich mich oben aufs Deck und versuchte die Sonne anzuziehen. Die hatte sich nämlich hinter Wolken versteckt. Da ich anscheinend so unfassbar müde war, schlief ich für locker eineinhalb Stunden ein. Das werde ich absolut nie wieder machen. Denn während der Fahrt Richtung Santa Cruz kam die Sonne wieder aus den Wolken hervor und strahlte mir mitten ins Gesicht. Irgendwann wachte ich vor Schmerzen auf. Toll, mein Gesicht war eine Tomate und komplett verbrannt. Das nenn ich mal eine stolze Leistung.