Der Meerschweinchen See. Ungefähr 12 km westlich von dem Dorf Cotacachi wo ich heute Nacht übernachtet haben, liegt der spektakuläre Kratersee “Laguna Cuicocha” innerhalb eines von ttausenden von Jahren ausgebrochen Vulkans. Der See ist Teil des “Reserva Ecológica Cotacachi-Cayapas”, ein geschütztes Gebiet des westlichen andinen Waldes, das sich vom “Volcán Cotacachi” bis hin zum niedrig gelegenen “Río Cayapas” zieht. Zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt des Naturschutzgebietes liegt ein Abstand von 4000 m. Aus diesem Grund ist ein Spaziergang durch das Reservat wie eine Reise durch alle Klimazonen des Planeten. Das Klima reicht von heißen Tropen in der niedrigsten Höhen, über mittelmäßiges Klima in dem andinen Wald bis hin zu Schnee und Eis auf den Bergspitzen wie an den Polen.
In dem Kratersee befinden sich zwei, nach ihren Entdeckern benannten, Inseln “Teodoro Wolf” und “Yerovi”. Nachdem der Vulkan “Cotacachi” an der Seite ausgebrochen ist, hat sich dort dieser Kratersee gebildet. Bei einer weiteren Eruption Jahre später bildeten sich die beiden Inseln. Leider kann man die beiden steilen und bewaldeten Erhebungen nicht betreten. Aber dafür mit einem Boot, das nur US $ 3,50 kostet, ganz nah hinfahren. Das hab ich natürlich gemacht. Aber erstmal bin ich mit dem Taxi, es gibt keinen Bus dorthin, von meinem Hostel aus 20 Minuten bis zu dem Kratersee gefahren. Ich hab dann mit dem Taxi eine Uhrzeit ausgemacht zu der es mich hier bitte wieder abholen sollte. Denn dort gab es keine Taxis die ich mir hätte schnappen können, um zurück zu fahren. Den Taxifahrer auf mich warten zu lassen, hätte mich auch ein heiden Geld gekostet. Also sollte er lieber zurück fahren und dann wiederkommen. Wir machten 3 Stunden aus. Da war viel Puffer drin und ich hoffe das es mir schlussendlich reichte.
Es gab die Möglichkeit den ganzen Krater auf dem Kraterrand für ungefähr 5 Stunden lang zu umrunden. Da sich mein Nerv oder was auch immer das ist leider immer noch nicht gelöst hat, habe ich die etwas kürzere Variante gewählt. Dieser Weg war nur 45 Minuten lang, wenn ich sogar weniger, und hieß “Sendero Sagrado”. Grund dafür sind die verschiedenen religiösen Plätze der ehemaligen Bewohner. Der Weg war klasse und reichte eigentlich auch komplett. Denn von dort hatte man einen genialen Blick über die Lagune.
Also der lange Weg, beziehungsweise eher umständliche zu der Lagune hatte sich wirklich gelohnt. Dieser Ort war so friedlich, ruhig und leise. Dort kann man sich echt wunderbar entspannen. Es war auch nicht besonders viel los, nur die ganzen Sonntagsfamilien schauten vorbei. Ganz am Ende des Trails gab es einen Aussichtspunkt von dem ich einen super Blick auf die beiden Inseln hatte. Die sind auch Grund für den Namen des Sees, denn sie sehen aus wie Meerschweinchen. Neben dem Wanderweg gab es auch ein Besucherzentrum mit einigen Informationen über Ecuador und dem Vulkan samt Kratersee. Dieser Center war echt super, sehr anschaulich gestaltet und nicht zu viel Information auf einmal.
Da ich noch ein bisschen Zeit hatte, entschloss ich mich die Bootstour um die Inseln herum zu machen. Es war super die Inseln noch ein bisschen von Nahen zu begutachten. Dort befindet sich sogar leben. Zum Beispiel wohnt dort der silberne Lappentaucher im Schilf der sich von Algen ernährt. Fische gibt es dort nicht. Denn der See ist hochgradig alkalisch und abflusslos. Also nicht so eine gute Lebensbedingungen.
Ich hatte wirklich selten so einen ruhigen und entspannten Sonntag. Die 3 Stunden reichen wirklich super aus. Ich hatte sogar noch ein wenig Zeit ein Buch in der Sonne zu lesen. Ich war eigentlich viel zu warm angezogen. Ich hatte mit eisigen Wetter gerechnet, aber hier war es unheimlich heiß. Obwohl ich auf 3060 m war.
Das Taxi holte mich pünktlich ab und brachte mich wieder zurück zum Hostel. Dann packe ich schnell meine ganzen, dort gelassen, Sachen ein und fuhr zum Terminal in Otavalo. Von dort ging nämlich der Bus ab nach Quito.
Gerade eben war ich noch bei meinem neuen Nachbarn Andi drüben. Der ist echt super lieb. Wir haben in der Kälte zusammen Tee getrunken und auf seine Freunde gewartet die den heutigen Tag in Otavalo verbracht haben. Er ist aufgrund einer Erkältung Zuhause geblieben. Seine Freunde waren auch extrem lustig (einer ist Priester) und so hab ich mich heute Abend mal nicht ganz so alleine gefühlt. Es ist auf jeden Fall cool gleich nebenan jemanden zum Quatschen zu haben.