Yessss. Wir haben es geschafft. Aber wir sind so was von am Ende. Um 3:45 Uhr trafen wir uns für ein paar kleine Snacks am Essenstisch. Mehr als eine Banane haben wir jedoch nicht herunterbekommen. Außerdem machen wir nicht den gleichen Fehler wie gestern, als wir beim Mittagessen so viel gegessen haben, dass wir fast nicht mehr den Berg nach oben gekommen sind. Noch im Halbschlaf setzten wir unsere Stirnlampen auf und machten uns auf den Weg ins Dunkle. Mit sehr wenig Licht stolperten wir erstmal den Berghang hinab bis zum Fluss Colca, um ihn mithilfe einer sehr wackeligen Brücke zu überqueren. Jetzt kam der furchtbare Teil – 4 Stunden steil bergauf aus dem Canyon heraus. Also im Dunkeln ist es schon sehr hart 1.000 Höhenmeter nach oben zu klettern. Zum Glück erhellte uns aber der Sonnenaufgang nach so 1 1/2 Stunden den Weg. Wenigstens hatten wir nicht so viel Gepäck dabei, jeder nur seinen kleinen Minirucksack mit dem aller aller aller aller Nötigsten. So wurden wir nicht ganz so stark nach hinten gezogen. Da der Boden voller Geröll und Sand war, rutschten wir immer mindestens ein paar Zentimeter wieder rückwärts den Berg hinunter. So war das Ganze natürlich noch mal anstrengender.
Wie schon den ganzen gestrigen Tag waren wir hier komplett alleine. Nur ziemlich am Ende begegneten wir einem Esel und seinem Herren. Es ist echt unglaublich, dass man auf keine einzige Person trifft, wenn man nur das Trekking andersherum als die Masse läuft. Normalerweise hat man echt viel Gesellschaft auf dem Weg. Als die Sonne wieder draußen war, sah die Welt schon ganz anders aus. Wir bekamen wieder einen kleinen Motivationsschub und hievten uns die steilen Berghänge hinauf. Nach ungefähr 2 1/2 Stunden wurde der Weg jedoch ein bisschen besser. Zwischendurch waren mal 3-4 m nicht ganz so steil, so dass wir wieder Luft schnappen konnten. Zum Glück sind wir diesen Weg nicht runtergegangen, sondern hoch. Denn wie gesagt, konnten wir zwischendurch ein bisschen ausschnaufen. Wir sind hier im Canyon echt an unsere Grenzen gegangen. Mir geht es gerade gar nicht gut. Das frühe Aufstehen, die Anstrengung, das spätere große Frühstück und je holprige 4 stündige Heimfahrt war nicht so die beste Kombination. Vor allem, es war einfach nur richtig unnötig, dass wir so früh aufgebrochen sind. Um 8:20 Uhr erreichten wir wieder Copacabana wo uns das Frühstück erwartete. Wir sollten jedoch erst wieder um 17:30 Uhr zurück in Arequipa sein. Denn anstelle davon, dass wir uns gleich auf den Rückweg machen, hielten wir in verschiedenen Dörfern, um Souveniers zu kaufen, machten einen Abstecher zu Thermalbädern, aßen zu Mittag in Chivay und hielten bei diesem und jenem Aussichtspunkt. Das Programm ist ja ganz nett, aber wir waren so fertig, dass wir eigentlich nur noch in unser Bett wollten. Ich glaube deswegen geht’s mir jetzt auch so schlecht. Das war einfach alles viel zu viel.
Beim Mittagessen bekamen wir von der Pablo Tour mal wieder eine Extrawurst. Mittlerweile fühlten wir uns wie kleine Stars. Während alle anderen aus dem Transporter in ein normales Touristenlokal mussten, wurden wir ein weiteres geführt das um einiges schicker aussah und mehr Essensauswahl hatte. Also ich muss sagen, wir haben unser Geld echt gut investiert.
Fix und fertig wurden wir in der Nähe vom “Plaza de Armas” in Arequipa abgesetzt und schleppen uns nach Hause ins Hotel. Wir sind unheimlich stolz, dass wir die Tour geschafft haben, können es eigentlich noch gar nicht glauben dass es endlich vorbei ist, aber sind einfach nur viel zu kaputt, um uns darüber zu freuen.