Mit Sonnenstrahlen im Gesicht aufwachen was gibt es Schöneres. Okay mit einer freien Nase wäre es noch besser gewesen, aber man kann nicht alles haben. Janni ist nämlich leider ein bisschen erkältet. Wie es auf einer Insel so ist, hat man nicht viel zu tun. Also frühstückten wir ganz entspannt und das sogar super lecker. Am Morgen war es noch etwas bewölkt, aber die Sonne kam immer mehr raus. Mit Rührei, Brot und Früchteyoghurt im Magen machten wir uns auf den Weg den Berg erneut zu erklimmen. Diesmal  jedoch mit langen Hosen, den Fehler von gestern wollten wir nicht wiederholen. Wir hatten unseren Tagesplan perfekt optimiert, denn wir wollten es auf jeden Fall vermeiden zweimal hoch klettern zu müssen. Zuerst schauten wir uns den Inca Tempel “Palacio de Pilkokaina” an. Angeblich ist er einzigartig für seine Bauweise. Dank des Berichtes des netten Mannes von gestern erwarteten wir echt schon nicht viel. Unsere Erwartungne waren echt gleich null. Nur eine Sache die uns schon wieder richtig nervte war die, dass wir zuerst hunderte Meter nach oben wandern mussten, um dann das ganze wieder nach unten zu laufen, nur auf einer anderen Seite des Berges. Warum konnte man den Weg nicht einfach um den Berg herumbauen. Das wäre mal eine einzigartige Bauweise gewesen. Aber gut wir nahmen den Weg auf uns und schleppen uns zu den Ruinen. Endlich am Ziel angekommen, konnten wir es aber wirklich nicht fassen wie unbeeindruckend dieser Steinhaufen war. Man muss sich diesen Tempel so vorstellen wie ein quadratisches Gartenhäuschen aus Stein. Der erste Eingang in den kleinen “Palast” wurde wahrscheinlich von vielen erstmal Toilettenort missbraucht. Der Haupteingang war zum Glück noch relativ sauber, so dass wir uns von der schweren bergauf und -ab Wanderung erholen konnten. Verwunderlicherweise waren auch nur noch zwei Pärchen vor Ort. Die anderen Besucher hatten wohl auf diesen kleinen Steinhaufen verzichten wollen. Nachdem wir wieder genug Luft in unseren Lungen hatten, rappelten wir uns auf für den Aufstieg. Nun ging’s ganz nach oben ins Dorf.

Da sich diese Insel einfach nur viel zu gut für ein Picknick eignet, hatten wir vor ein paar Sachen dafür zu kaufen und einen schönen Platz im Grünen zu suchen. Hier auf dieser Insel sieht es natürlich nicht so üppig mit den Zutaten aus. Eigentlich hätten wir gerne Avocado und Tomaten gehabt, um uns Guacamole oder so etwas ähnliches zu machen, aber das gab es leider nicht im Angebot. Wir sammelten trotzdem ein ganz gutes Picknick zusammen: Bananen, Mandarinen, Erdnüsse, Joghurt, Schokolade, Brot (das wir noch von unserem leckeren Frühstück mit gehen lassen haben) und Kuhkäse. Diesen Käse bekommt man einfach über all in Südamerika. Es ist immer der gleiche, aber auch ganz gut. Sieht ein bisschen aus wie Ziegenkäse schmeckt aber komplett anders. Wir suchten uns ein nettes Plätzchen auf einer Wiese mit ein paar angebunden Esel außenrum. Jedoch schon nach ein paar Minuten kam ein Esel angedackelt und wollte glaube ich ein bisschen etwas von unserer guten Mahlzeit. Also packen wir schnell alles zusammen und liefen ein paar Meter weiter runter, wo eigentlich kein Esel mehr hinkommen sollte. Von hier war die Sicht auf den See sogar noch besser. Denn es stand kein zerstörtes Bauernhaus davor.

Jetzt sitzen wir gerade mal wieder in einem Café mit WLAN und siehe da es geht so erstaunlich gut. Viel besser als gestern und hören ein bisschen dem Gespräch unsere lieben asiatischen Sitznachbarn aus Kalifornien zu. Ich kann nur sagen es ist extrem amüsant. Ich glaube wir werden hier noch die nächsten 100.000 Stunden in der Sonne verbringen, die Aussicht genießen, lesen, Tagebuch schreiben und unsere leider schon leeren Saftgläser anstarren. Aber ich befürchte, wenn ich noch einen trinken bekomme ich eine Magenübersäuerung.

Also ich habe selten an so einen entspannenten Ort gesessen wir hier. Wenn ich eine Autorin sein würde, wäre das zu 180% mein Stammplatz.