Tschüss liebes Patagonien. Leider müssen wir es jetzt verlassen. Santiago und der Norden wartet schon auf uns. Ich würde unendlich gerne noch länger bleiben. Patagonien ist einfach nur so unfassbar schön. Aber das wäre wohl mit der Automiete ein bisschen zu teuer. Außer wir würden das Trampen anfangen. Nach einer etwas längeren Packsession als sonst, jetzt können wir ja leider nicht mehr das Auto als Abstellraum verwenden, ging es zu einem ausgiebigen und leckeren Hostelfrühstück. Um 11:00 mussten wir das Auto bei Europcar wenige Straßen weiter abgeben. Da ich noch ein bisschen Zeit hatte, versuchte ich ganz verzweifelt die Bilder für den Blog hochzuladen, aber jedoch ohne Erfolg. WLAN ist hier wohl nicht so ganz ausgeprägt. Die lieben beiden Hostelladies bestellten uns sogar einen Transport zum Airport, was eine kleine hin und her Telefoniererei war, da der Shuttle entweder zu früh oder zu spät abfuhr. Schließlich konnte sie aber einen passenden für 13:00 organisieren. Das sollte von der Zeit her klappen. Ich wollte nur nicht zu spät am Flughafen sein, da der online Check-in nicht ganz funktioniert hatte, beziehungsweise der Server unsere Reservierung nicht finden konnten. Der Flug existierte laut Homepage auf einmal auch nicht mehr. Hoffentlich war das einfach nur ein Fehler der Website was nicht so ganz unwahrscheinlich hier in Chile wäre. Wir ließen unser Gepäck im Hostel zurück und fuhren zu Europcar. Da wir noch zu früh waren und noch keine Menschenseele weit und breit in Sicht war, warteten wir kurz vor dem Tor. Plötzlich kam ein junger Mann aus einem roten Pickup gesprintet und öffnete das Tor. Schnell lief ich aus dem Wagen, um unsere Schlüssel und so weiter abzugeben. Aber der war total kurz angebunden und meinte nur er hätte jetzt keine Zeit. Wir sollen doch bitte das Auto am Flughafen abgeben. Oh man, war das sein Ernst? Ich hatte extra mehrmals mit Europcar geschrieben, ob wir es denn nicht gleich am Flughafen abgeben könnten anstatt im City Center, da wir da eh hin mussten und es so viel einfacher wäre. Die Antwort war aber immer nein gewesen. Und jetzt das. Tja, dann mussten wir den Shuttle wohl doch wieder abbestellen. Die armen Hostelladies. Die denken sich auch bestimmt: “Oh Gott, was sind das denn für Leute”. Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, der Flug ging erst um 17:20 Uhr liefen wir noch ein bisschen in der Stadt herum und suchten Santander Río auf. Ich hatte nämlich immer noch kein Geld abgehoben. Nach ein bisschen Zeittotschlagen machten wir uns auf zum Airport Balmaceda. Das sind so ungefähr 65 Kilometer von Coyhaique aus. Hoffentlich klappte nun alles mit der Autoabgabe. Der Pickup war sauber, hatte keine Delle bis auf an der Stoßstange eine mini mini mini Macke und auch keine Reifenpanne. Also sollte eigentlich alles gut gehen. So war es auch. Der Typ am Schalter war der gleiche den ich in Hektik vor dem Europcarcenter in Coyhaique getroffen hatte. Nun da er ganz viel Zeit für mich hatte, erklärte er mir, dass am Feiertag nur dieser Schalter hier am Flughafen geöffnet habe. Na das musste man auch erstmal wissen. Die Abgabe war ganz unkompliziert. Er nahm die Schlüssel und checkte nur noch kurz das Auto ab. Er hatte nichts zu meckern und das mit der Stoßstange bemerkte er nicht einmal. Ich stellte mich auch extra nochmal davor, als er erneut dran vorbei ging. Es war ja eh nur so minimal und notfalls hätten wir auch eine Versicherung dafür gehabt, aber ich wollte jetzt nicht unnötigen Stress eingehen. Zu, Schluss schrieb er sich nur noch schnell die Kilometerzahl auf: wir waren insgesamt in den 15 Tagen 2391 km gefahren. Das sind zwar im Schnitt nur so 160 km pro Tag, aber auf diesen Straßen braucht man ja auch doppelt so lang wie auf Teer.

Da wir noch ein klitzekleines bisschen zu früh waren, so ungefähr 3 Stunden, mussten wir noch in dem Miniflughafen warten. Ich erklärte der Airline Crew die Situation mit dem fehlgeschlagenen Online Check-in. Die meinten aber nur zu mir ich solle mich bitte entspannen und hinsetzten. Aha, die waren also weniger dazu motiviert ein Gespräch zu führen. Auch gut. Also machten wir es uns in dem einzigen “Café” gemütlich, in dem der Cappuccino übrigens ungenießbar war, und warteten und warteten und warteten. Schließlich klappte dann auch alles wie geplant. Der Flug existierte und unsere Reservierung auch. Auch wenn mal wieder die Eincheckzeit tausende von Minuten nach hinten geschoben wurde.

Ich finde Santiago jetzt schon super. Zwar habe ich es noch nicht bei Tageslicht gesehen, aber das war bis jetzt auch noch nicht nötig. Alles wirkt sehr europäisch, sauber und schön großstädtisch. Ja, ich muss echt zugeben so nach 15 Tagen reiner Pampa und kleinen Dörfern ist eine Stadt mal wieder richtig angenehm. Vor allem, wenn diese Santiago ist. Die Mehrheit aller Reisenden haben diese Stadt unter ihren Top Ten Orten in Südamerika stehen. Mal schauen wie sie so bei Tageslicht hat ist.

Da ich zu Weihnachten 3 Nächte in einem Hotel in Santiago von Elias bekommen habe, liegt unsere nächste Adresse im Barrio Bellas Artes. Da es ja schon relativ spät war, haben wir uns gleich nach der Ankunft auf zur Essenssuche gemacht. Zum Glück liegen wir mit unserem Hotel total zentral, weswegen wir gleich etwas im Barrio Lastarria gefunden. Ich sage nur seeeehr köstlich…