Oscar. Mittelgroßer, dunkelhäutiger und durchtrainierte Argentinier. Nennt man nur seinen Namen, weiß absolut jeder Student in Córdoba Bescheid wen man meint. Oscar ist dafür berüchtigt sich deutsche Mädchen in der Boliche zu angeln. Generell, mit einmal Clubgehen ist man für die nächsten zwei Wochen mit Treffen gut versorgt. Gestern Abend hat Oscar, Janne und mich zu sich nach Hause in die Wohnung zum Asado Essen eingeladen. Das hatte er schon vergangenen Samstag gemacht, aber da wollten wir irgendwie nicht hin. War uns ein bisschen zu unheimlich. Da wir letztes Mal als Ausrede verwendet hatten, dass wir leider kein Geld hätten, um uns das Asado zu leisten, hat er uns diesmal gleich von Anfang an eingeladen. Bei kostenlosen Fleisch kann man nicht Nein sagen, ob Oscar hin oder her. Er wohnt zum Glück nur eine Straße weiter, weswegen ich nicht den allzu langen Hinweg hatte. Oscar hat eine so geile Wohnung. Mindestens so cool wie die von Pablo. Die ist im 13. Stock mit Blick über ganz Córdoba. Er hat sogar ein Jacuzzi auf dem Dach. Wir (Janne und ich) waren so ungefähr um 22:00 Uhr da. Wie immer war der Grill noch nicht eingeschmissen und die Beilagen mussten erst noch zubereitet werden. Janne und ich waren für den Salat zuständig. Oscar bestand darauf, dass wir den Ruccula von dem anderengrünen Salat trennen sollten. Es gab aber nur gefühlte drei Ruccolablätter, weswegen wir es gewagt haben alles zusammenzuschmeißen. Das fand Oscar dann gar nicht lustig. Das Beste war aber die Sache mit dem Karottensalat. Wir haben ihm gesagt, dass der am besten mit Zitronensaft schmeckt. Da hat er uns dann sogar vertraut. Kaum schauten wir aber nur eine Sekunde weg, hatte er schon den ganzen Salat mit einem Kilo Majo verhunzt. Jetzt war die Zitrone auch schon egal. Da ich so Hunger hatte, hab ich schon das ganze Baguett vorneweg gegessen. Wer hält es aber auch aus bis um 24 Uhr aus nicht rumzunasschen. Als das Fleisch dann endlich auf dem Tisch stand, hatte ich eigentlich kein Platz mehr für Steak. Ich habe nur noch einen kleinen Bissen geschafft. Das tat mir echt richtig leid ums Fleisch, aber es war einfach schon so spät und mein Magen so voll. Nach dem Essen sind wir noch hoch auf die Dachterrasse zum Jacuzzi. Da alle über den Abend lang literweise Rotwein aus Mendoza (super Weingegend) getrunken hatten, waren besonders die Jungs sehr gut dabei. Auf dem Dach haben wir noch ein bisschen gechillt und die Aussicht genossen bis wir so um 3:00 Uhr alle nach Hause gegangen sind. Ich wurde sogar zum Glück noch bis vor die Haustür gebracht, denn um die Uhrzeit alleine im Dunkeln rumzulaufen ist nicht so die beste Idee.