Wie lernt man am besten Argentinier bzw. Argentinierinnen kennen? Bei der männlichen Sorte ist es eher weniger schwer. Geht man nur einmal in die “boliche” (Club), hat man gleich gefühlte 100.000 neue Freunde. Die wollen zwar meistens ein bisschen mehr, aber das lässt sich immer ziemlich gut aufschieben. Bei der weiblichen Variante sieht das Ganze anders aus. Die lernt man nicht so schnell auf der Straße oder im Club kennen. Außerdem sind Mädchen in Hinsicht Freundschaft generell komplizierter als Jungs. Meistens findet man aber dann dort neue Freundinnen wo man es am wenigsten erwartet. Als ich letzte Woche mit Janne im Zumba war, haben uns nach der Stunde zwei richtig nette Argentinierinnen angesprochen. Belu (auf dem Foto ist sie die vorne links) ist noch 17, wird jetzt aber bald 18 (freu mich schon auf die groß angekündigte Party) und Martina (im Bild das Mädchen neben mir) ist schon 18 Jahre alt. Beide fangen aber schon im März das Studieren an. Da Córdoba eine absolute Studentenstadt ist, ziehen Sie zum Glück nicht weg. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und dann gleich eine WhatsApp Gruppe aufgemacht, um uns mal zu treffen. Da wir ja letztes Wochenende nach Alta Garcia zum Arbeiten mussten, haben wir es leider erst geschafft uns diese Woche zu sehen. Um 21:00 Uhr haben wir uns bei dem Italiener “Siamo” getroffen (vergleichbar mit Vapiano). Als die beiden die Uhrzeit vorgeschlagen haben, musste ich erst mal lachen. Sie fragten 21:00 Uhr für uns in Ordnung sei, weil wir seien ja “alemanas”. Ich glaube deswegen haben sie auch 21:00 Uhr vorgeschlagen und nicht erst 22:00 oder 23:00 Uhr wie normalerweise in Argentinien. Die beiden sind so richtig wie man sich Argentinierinnen vorstellt: braun gebrannt, immer super hergerichtet, extrem aufgeschlossen, überhöfflich, unkompliziert, bestens gelaunt und unendlich nett. Wir haben uns über dies und das unterhalten und gleich eine Liste aufgestellt, was wir alles noch zusammen machen müssen. Ich hab leider nicht unsere ganzen Aufzählungen, aber zu 180% ist dabei: empanadas, choripan (ähnlich dem Hotdog nur angeblich tausend Mal besser) und lomito (Sandwich mit großem Steak und Salat, Käse ect. bestückt) essen; Frühstücken; in der boliche “Le PARC” feiern (in Argentinien heißt das mindestens bis um 10 Uhr morgens) und ganz viel Fernet trinken (über diesen Punkt muss ich nochmal schwer nachdenken). Okay, mit fällt gerade auf, dass das Meiste mit Essen zu tun hat. Ist mit Abstand aber auch das Beste hier. Eigentlich wollten wir schon gleich dieses Wochenende mit dem Abhaken unserer Liste beginnen, aber da Janne und ich morgen Abend (Donnerstag) nach Salta fahren, müssen wir das leider ein bisschen nach hinten verschieben. Wir beide wollen nämlich noch die letzten Tage vor unserer Praktikumzeit nutzen, um ein bisschen den Norden von Argentinien zu erkunden. Deswegen werde ich mich auch nicht mehr vor Dienstag melden. Nach drei lustigen Stunden hat sich dann wieder jeder von uns auf den Heimweg gemacht. Mein Weg ging zum Glück nur die Straße nach unten. Ich musste richtig lachen, als ich gesehen habe, dass jeder von uns in eine andere Himmelsrichtung musste. Das sah einfach nur zu amüsant aus.