Heute ist Museumstag, denn es ist Mittwoch. Und Mittwochs haben alle Museen freien Eintritt. Da Lasse Museen gegenüber auch nicht ganz abgeneigt ist, hat er mich begleitet. So war ich auch nicht so einsam. Natürlich habe ich ein Museum raus gesucht das normalerweise sehr viel Eintritt nimmt. Dann lohnt sich das Ganze wenigstens richtig. Wir sind ins “Museo Provincial de Bellas Artes Emilio Caraffa”, ein sehr cooles Museum für zeitgenössische Kunst. Ein bis zwei Künstler waren zwar ein bisschen fragwürdig, vor allem die Produzenten von Videoinstallationen, aber allem in allem waren dort, meiner Meinung nach, eine der Besten argentinischen Künstler ausgestellt. Man hätte aus dem Museum auch ein prima Penthouse machen können, denn es war teilweise komplett aus Glas mit einem super Blick in die Stadt. Eine Bar würde sich darin aber auch nicht so schlecht machen. Die würde, Dank der guten Lage und dem Ausblick, bestimmt richtig gut laufen. Nach dem Museum haben wir noch einen genialen Plan erstellt, der dann leider doch nicht ganz so gut geklappt hat. Der Plan bestand daraus, am Abend einen Blick in das “Observatorio Astronómico” zum Sterneschauen zu werfen, ist Mittwochs nämlich auch frei, und danach Asado essen zu gehen. Asado ist wie Barbecue, d.h. es gibt Stände beziehungsweise Restaurants mit Riesengrills, an denen man sich sein Fleisch aussuchen kann. Entweder man ist es vor Ort oder nimmt es eben mit. Nach einer langen Anreise zum Observatorium mussten wir leider feststellen, dass die Tore geschlossen waren. Da wir jedoch Menschen innerhalb des Geländes gesehen haben, die nicht den Eindruck machten Forscher zu sein, sind wir doch noch um das ganze umzäunte Gelände gelaufen. Und siehe da es hat sich ein offener Eingang gefunden. Wir waren schon richtig begeistert, dass wir doch noch reinkommen, als wir leider feststellten, dass wir uns zu früh gefreut hatten. Man konnte zwar das Observatorium betreten aber besuchen, das konnte man es nicht. Das geht immer nur Freitags. Wieder draußen, war es aber eh schon fast 21:00 Uhr. Die Läden bzw. Restaurants sollten mittlerweile alle geöffnet haben. Wir haben uns dann auch relativ beeilt das Viertel um das Observatorium herum zu verlassen, da die Gegend doch schon sehr verslumt war. Eigentlich hatten wir genau geplant, wo wir unser Asado holen wollten, aber dann sind wir an dem Stand “El Ruedo” vorbeigelaufen, der so einen großen Grill hatte mit unendlich vielen leckeren Hähnchen drauf, so dass wir unser Essen gleich dort gekauft haben. Im Nachhinein hab ich sogar erfahren, dass es bei dem Argentiniern ein sehr beliebter Essensort ist. Wir haben uns ein ganzes gegrilltes Hähnchen kauft, da wurde dann noch eine angeblich scharfe rote Sauce drüber gestreut, und sind zur nächsten Panadería, um noch ein Baguette zu kaufen. Damit sind wir dann zum nächst besten grünen Fleck, der “Plaza de la Intendencia”, gelaufen und haben dort unser Asado genossen. Wir saßen an dem Platz bis um 00:00 Uhr und statt dass die Leute weniger wurden kamen immer mehr. Die ganzen Kisoke haben auch imme noch auf (24/7 wie in der USA). Es ist echt erstaunlich, wie lange sich die ganzen Argentinier auf der Straße rum treiben und das unter der Woche. Deswegen ist dann auch egal, ob man am nächsten Tag die Arbeit um 9:00, 10:00 oder 11:00 Uhr beginnt.