Da im Januar fast alle argentinische Firmen Urlaub machen, ist mein Praktikumsbeginn, wie bereits im zweiten Blogeintrag erwähnt, erst im Februar. Außerdem habe ich das Abitur ja nicht erst gestern gemacht, weswegen mein Spanisch schon ein bisschen eingerostet ist. Die kommenden drei Wochen werde ich nun für einen Business-Spanischsprachkurs aufbringen. Da im Moment nur für Anfänger Gruppenkurse angeboten werden, habe ich Einzelunterricht. Meine Unterrichtszeit ist total angenehm, jeden Tag (außer am Wochenende) von 14:00 Uhr bis 16:15 Uhr. Davor und danach kann ich die Zeit ganz frei nutzen. Heute war also mein erster Tag mit meiner Spanischlehrerin Silvina. Die Sprachschule ist 20 Minuten zu Fuß von mir entfernt, so dass ich auf dem Hinweg sogar noch ein bisschen was von der Stadt gesehen habe. Das Gebäude der Sprachschule ist extrem unscheinbar, weswegen ich auch zweimal an ihr vorbei gelaufen bin. Im Moment haben dort nur noch drei weitere Schüler Unterricht. Aber da es auch nur zwei Miniatur Klassensäle gibt, geh ich jetzt mal davon aus, dass die Sprachschule für nicht so unendlich viel mehr Schüler ausgerichtet ist. Also alles ganz klein und fein. Silvina ist noch sehr jung und total lässig. Ich musste die ganze Zeit echt viel mit ihr lachen. Sie gestaltet den Unterricht so gut (wenig schreiben, aber dafür viel reden), dass die Zeit echt schnell vergeht. Wir haben ein bisschen Grammatik wiederholt und natürlich vor allem Business, d.h erst einmal Bewerbung und formelle Schreiben, gemacht. Parallel zu mir hat ein dänischer Junge, Lasse, auch Einzelunterricht. Da wir beide gleichzeitig mit dem Unterricht fertig waren, sind wir noch zusammen durch die Stadt geschlendert und zu dem einzig wirklichen Park in Córdoba, “el Parque Sarmiento”, gelaufen. Lasse ist ein prima Stadtführer, obwohl er erst seit ein paar Tagen in Córdoba ist. Also Hut ab. Am Ende vom Park haben wir dann seiner Lieblingsbar “Santa Calma”, wo um die Uhrzeit natürlich noch nicht so viel los war, einen Besuch abgestattet. Dort gibt es extrem leckeren frisch gepressten Orangensaft. Durch Orangenschalen dürften es auch hoffentlich keine bösen Wasserkeime schaffen. Wie ein Gentleman das so macht, hat er die Getränke bezahlt und mich bis vor meiner Haustür gebracht, weil mich mein Orientierungssinn mal wieder im Stich gelassen hat. Und ohne argentinische Simkarte konnte ich auch nicht meinen besten Freund Google Maps nach dem Weg fragen.